Back to Bildung
Shownotes
Wie lassen sich digitale Tools und KI-Tools in die Ausbildung integrieren? Ideen liefern uns Dieter Mießen von Frisch & Faust Tiefbau, Silke Ababneh von cr4Content sowie Anna Güntner von eclarity. Und damit melden wir uns zurück mit unserer Podcastserie Bildung X Business, Folge 11.
Variation: Gute Ideen liefern uns folgende O-Ton-Geberinnen und -Geber:
• Dieter Mießen von Frisch & Faust Tiefbau GmbH und ABF Straßenbau GmbH. Weitere Aktivitäten: Er gehört der Vollversammlung der IHK Berlin an und sitzt dem Ausschuss „Bildungsstarke Stadt“ vor.
• Silke Ababneh, Geschäftsführerin von vr4Content, Mieterin Im DEL
• Anna Güntner, Geschäftsführerin von eclarity, Mieterin im DEL
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00:00:00: Bildung X-Business, der Podcast.
00:00:04: Bildung X-Business, die Podcast-Serie der IHK Berlin,
00:00:15: startet in eine neue Runde.
00:00:18: Und damit herzlich willkommen zu Folge 11 "Back to Bildung".
00:00:27: Erinnern Sie sich an die Aussage des Dortmunder Bildungsforschers
00:00:30: Prof. Dr. Aladdin Elma Falani.
00:00:33: Der hat 2024 auf dem Festival der Berliner Wirtschaft gesagt,
00:00:37: mit der Bildung geht's bei der jungen Generation Bergab.
00:00:41: Hören wir noch mal.
00:00:44: Seit mittlerweile zehn Jahren sehen wir negativen Trend
00:00:48: bei allen Kompetenzenmessungen.
00:00:51: Ich weiß nicht, ob Ihnen das klar ist,
00:00:55: dass es in den Jahrgangsstufen runtergeht.
00:00:57: Bei Jungs geht's runter, bei Mädchen geht's runter.
00:01:00: Bei jedem Bundesland gehen die Ergebnisse runter.
00:01:03: In den Grundschulen gehen sie runter.
00:01:06: In den weiterfühlen Schulen geht's so, es gibt keine Studie,
00:01:10: die keinen Abwärts drinnen zeigt.
00:01:13: Hier setzen wir heute noch mal an
00:01:16: und hören unter anderem, was Dieter Miesen zu erzählen hat.
00:01:20: Er ist zuständig für die Ausbildung bei zwei Berliner Unternehmen,
00:01:24: hat auch die F-Straßenbau GmbH.
00:01:26: Und das hier ist Dieter Miesens Statusreport aus der Praxis.
00:01:30: Vor der Pandemie konnte ich noch im Bewerbungsgespräch
00:01:34: die Frage stellen, wie viel es 12 mal 12,
00:01:37: und bekam akzeptable Nährungswerte.
00:01:40: Das war in Ordnung.
00:01:43: Seit der Pandemie haben wir unsere Ansprüche reduziert.
00:01:47: Wir bleiben noch im zweistelligen Bereich,
00:01:52: und wir haben noch die Frage, wie viel es ist,
00:01:55: ob wir das nicht mehr in die richtige Richtung gehen.
00:01:59: Aber auch das geht ohne Telefonjoker nicht mehr in die richtige Richtung.
00:02:04: Das war erst ein paar Jahre her.
00:02:07: Wenn ich die Frage 12 mal 12 stellen konnte,
00:02:10: und jetzt noch nicht mal mehr 10 mal 10,
00:02:13: dann ist das für mich ein messbarer Wert,
00:02:16: wonach die Bildungsqualität nachgelassen hat.
00:02:21: Wir bauen hier eine Trinkwasserleitung.
00:02:23: Aber unsere Leute haben das nicht gelernt so richtig.
00:02:27: Die Trinkwasserleitung ist undicht.
00:02:30: Da fließt die Hälfte ins Erdreich.
00:02:33: Kann man schlecht sagen.
00:02:36: Und nicht nur Mathe ist ein Problem.
00:02:39: Schülerinnen und Schüler, und zwar nicht nur die mit Migrationshintergrund,
00:02:44: haben im Smartphone Zeitalter auch Herausforderungen
00:02:47: mit der deutschen Sprache.
00:02:50: Aber auch die Ausbildung,
00:02:52: in der Defizite in Mathe und Deutsch vielleicht erst so richtig zu Tage treten.
00:02:56: Am Ende dieser Podcastfolge wollen wir deshalb folgende Frage beantwortet wissen.
00:03:00: Wie lassen sich digitale Tools und KI-Tools in die Ausbildung integrieren?
00:03:06: Digitale Tools für die Ausbildung.
00:03:10: Beste Anlaufstelle ist das Digital Education Lab,
00:03:14: kurz DELL, der IHK Berlin.
00:03:18: Das ist der Ort für Bildungsinnovationen.
00:03:21: Berliner Unternehmerinnen und Unternehmer bekommen hier Zugang
00:03:25: zu innovativen Bildungslösungen.
00:03:28: Gehen wir also dort hin und landen genau am Tag der offenen Tür dort.
00:03:32: Open House im DELL.
00:03:35: Und gut besucht ist es. 120 Gäste.
00:03:38: Was machen die Leute alle hier?
00:03:41: Wir bilden dieses Jahr das erste Mal aus.
00:03:45: Wir haben ein DELL-Kawe, der auch registriert ist.
00:03:48: Die Themen haben mich ganz gut interessiert, KI und alles.
00:03:52: Ich lasse mich einfach mal überraschen.
00:03:55: Ich möchte neue Dinge lernen über das Thema KI und VR,
00:03:59: weil es von unserer Sprachenschule natürlich wichtig ist.
00:04:03: Wie landen wir neue Methoden Sprachen?
00:04:06: Und wie kann ich VR beispielsweise dafür nutzen, um Sprachen lernen?
00:04:10: Ganz konkrete Anwendungsbeispiele.
00:04:14: Und in der Einladung stand was von Mathe-Test.
00:04:16: Den würde ich gerne mitnehmen.
00:04:19: Wie das zusammenpasst, KI zu benutzen und trotzdem dem Auszubildenden
00:04:23: mitzugeben, dass er was auswendig lernen muss.
00:04:26: Was freu ich mich am meisten heute?
00:04:29: Den Networking-Anteil.
00:04:32: So ein Open-Haus-Tag ist sehr wuselig.
00:04:35: Die Gäste sollen sich bewegen.
00:04:38: Die Leute sollen sich bewegen.
00:04:42: Die Gäste sollen sich bewegen, kommen und gehen,
00:04:45: sich zwischendurch in den Kaffee holen, dabei ins Gespräch kommen.
00:04:49: Den Programmpunkten zuhören.
00:04:52: Im Eingangsbereich des Dells gibt es eine bunte Arena für Talks,
00:04:56: Pitches, Treffen, allerlei.
00:04:59: Die Smart Cave gleich eine Tür weiter führt in die Lernwelten
00:05:03: der Virtual Reality.
00:05:06: Die Gänge entlang, 9 Unternehmen haben sich im DELL eingemietet.
00:05:11: Die Leute haben die Idee bekommen, was sie eigentlich machen.
00:05:14: Sieg Ababne von VR4Content.
00:05:17: Wir haben ein Projekt entwickelt, ein Angebot.
00:05:20: Das heißt "Communicate".
00:05:23: [Allgemeiner Beifall]
00:05:25: zu erleben. Und hier hat man Reunspiel-Simulation mit einem KI-Avatar in simulierten typischen
00:05:32: heikle beruflichen Situationen, um seine Empathiekompetenzen zu stärken. Empathie? Gefühle
00:05:39: und KI? Wie geht das denn zusammen? Sehr gut. Communicit ist ein Kommunikationstool, in dem
00:05:44: Rollenspiele simuliert werden. Typisch heikle berufliche Situationen im Umgang mit Kunden,
00:05:50: Patienten, Klienten und auch Mitarbeitern. Die Charaktere hat Silke, die ursprünglich aus dem
00:05:55: Theater- und Filmbereich kommt, selbst erfunden. Da gibt es dann zum Beispiel den Teenager Nina.
00:06:01: Wild, widerspenstig, Eltern nicht da. Sie hat heimlich eine Party gefeiert. Alkohol. Der Freundin
00:06:07: geht es jetzt richtig schlecht. Sie ruft also den Rettungsdienst, als der aber eintrifft,
00:06:12: Wimmel-Teenagerin Nina ihn wieder ab. Und jetzt können Rettungsdienstanwärterinnen und Anwärter
00:06:18: an dieser fiktiven Situation üben, wie sie so eine Nina überreden, sie doch noch rein zu lassen.
00:06:24: Ja, man darf nicht nicht helfen, aber man darf auch nicht übergriffig werden. Im Dell muss heute
00:06:28: beim Open House niemand überredet werden, andere hinein zu lassen. Es geht ja explizit ums Netzwerk.
00:06:35: Wir waren vorhin in einer Remise in Berlin, das war uns aber zu allein. Wir waren da nur mit uns
00:06:42: und wir haben gemerkt, dass wir einen Austausch brauchen. Dann haben wir uns alles angeschaut und
00:06:47: waren total begeistert.
00:06:48: Wir kommen jetzt mal wieder zurück zur Ursprungsfrage. Wie lassen sich digitale Tools und KI-Tools in
00:07:01: die Ausbildung integrieren? Die Termisen von Frisch- und Faustiefbau tut etwas dafür, dass
00:07:07: seine Auszubildenden ihre Mathe Skills verbessern und so auch die Prüfung schaffen. Er arbeitet mit
00:07:12: der Lernplattform E-Clarity von Anna Gündner zusammen und beide berichten beim Open House über
00:07:18: ihre guten Erfahrungen. Anna geht mit großem analytischen Interesse an die Sache ran.
00:07:23: Sie werden das kennen, ob jetzt in der Schule oder in Betrieb. Oft ist es beim Frontalentraining oder
00:07:32: Frontalentraining so, dass die Lehrkraft, der Coach lange erklärt und die Menschen steigen
00:07:39: irgendwann aus. Man weiß aber nicht, wo sie ausgestiegen sind. Das ist ein Problem, was sowohl die
00:07:45: Schule betrifft als auch die Erwachsenen- oder die Windung in Betrieben. Wir haben die Möglichkeit
00:07:52: gesehen, mit KI zum einen den Prozess zu individualisieren, dass KI jedem unterschiedlich erklärt,
00:08:00: auf die individuellen Bedürfnisse eingeht, aber zum anderen, dass man die Diagnostik viel
00:08:05: granularer, viel erfolgreicher machen kann. Die Lernplattform E-Clarity von Anna Gündner stellt
00:08:10: nämlich genau fest, an welcher Stelle die Auszubildenden aussteigen, ihre Hausaufgaben und
00:08:15: Übungen nicht machen. Für Dieter Miesen ist eine digitale Lösung für seine Auszubildenden,
00:08:21: aber auch aus einem anderen Grund ideal. Wir sind ein dezentrales Unternehmen. Unsere
00:08:27: Tiefbaustellen sind im ganzen Stadtgebiet verteilt. Unsere Auszubildenden sind dort auch ebenso
00:08:34: verteilt und wir brauchen dann an mehreren Stellen Möglichkeiten der Nachhilfe. Wir stellen
00:08:40: unsere Auszubildenden dafür frei, aber die müssen den Ort erreichen. Jede und jeder
00:08:47: Auszubildende kann die Plattform zu jeder Zeit und an jedem Ort nutzen. Das gibt den Lernenden
00:08:53: Flexibilität, ist aber auch für den Betrieb von Vorteil, denn oft ist es aufwendig und
00:08:58: zeitraubend Auszubildende ans andere Ende der Stadt zu schicken. Wichtig aber, die
00:09:06: Plattform allein macht es nicht. Anna Gündnersrat? Ich glaube viele von Ihnen werden so die
00:09:11: Erfahrung gemacht haben, sie kaufen ein digitales Tool ein, sieht alles schön aus und
00:09:16: shiny, aber ohne richtige Begleitung wird es nicht so richtig genutzt. Und deswegen ist
00:09:22: das aus unserer Sicht eben sehr wichtig, das auch menschlich zu begleiten und die Nutzung
00:09:26: sicherzustellen und die Zubringen halten. Also, eine digitale Lernplattform inklusive
00:09:31: KI-Elementen ist super, muss aber unbedingt gut betreut werden, von einem Menschen. Und
00:09:38: dann ist es die perfekte Mischung. Also es ist ja allein schon dadurch, durch die Kombination
00:09:43: von Technik und Mensch ist es im Prinzip sichergestellt, dass der Azubi eng umandt wird. Wenn der Tutor
00:09:52: merkt, der guckt ja auch regelmäßig daran, wenn er merkt, dass ihm das System nichts passiert,
00:09:56: dann geht er proaktiv auf den Azubi zu. Digitale Lösungen und Lernplattformen, um Auszubildende
00:10:04: zu unterstützen. Darum ging es in dieser Folge und vielleicht haben sie ja auch Lust auf
00:10:09: unser Digital Education Lab bekommen, da passiert sehr viel und es gibt immer wieder Veranstaltungen
00:10:15: und Netzwerkmöglichkeiten. IHK.de/berlin/delton. Also DEL. Und damit verabschiede ich mich
00:10:26: aus Folge 11 unserer BXB-Podcastreihe. In der nächsten Folge machen wir ein neues Fass
00:10:32: auf mit der Frage, welche finanziellen Förderungen für das digitale Lernen im Betrieb gibt es eigentlich.
00:10:38: Am Mikrofon verabschiedet sich Maria Zankow. Bis zum nächsten Mal!
00:10:42: Bye!
00:10:43: [Ausschrei]
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