Innovation ohne Budget

Shownotes

Ja, das geht, sagen unsere Expertinnen und Experten auf dem Innovation-Festival der Berliner Wirtschaft 2025. Etwas investieren müssen Sie als Unternehmerin oder Unternehmer trotzdem: nämlich Zeit, um alte Denkweisen, Gewohnheiten und Ihre Perfektion über Bord zu werfen. Zeit, um neue Fragen zu stellen und neue Gewohnheiten zu entwickeln. Zeit für eine Innovationskultur.

Es sprechen:

Susanne Nickel, Expertin für Arbeit und Wandel, Rechtsanwältin und Wirtschaftsmediatorin https://www.susannenickel.com/
https://de.linkedin.com/in/susannenickel-changemanagement-keynotespeaker-generation

Henryk Stöckert, Innovationsberater der Tom Spike GmbH https://www.tomspike.com/
https://de.linkedin.com/in/hstoeckert

Und aus BXB Folge 3 https://www.ihk.de/berlin/fachkraefte/fk-podcast/folge-3-innovation-im-spagat-6288094: Dr. Irina Kummert von der IKP Executive Search GmbH. Präsidentin des Ethikverbands der deutschen Wirtschaft, Studiengangsleiterin People & Culture Management.

Post-its
Der US-Chemiker Dr. Spencer Silver soll Ende der 1960er Jahre einen Superkleber entwickeln. Im Labor entdeckt er einen Kleber, der zwar gut auf Oberflächen haftet, sich aber auch leicht wieder ablöst. So gesehen ein Misserfolg. Der aber zum totalen Erfolg wird, weil das Unternehmen sich gefragt hat: Wie gelingt es uns, aus diesem schlecht klebenden Kleber doch noch was zu machen? Die ganze Geschichte: https://post-it.3mdeutschland.de/3M/de_DE/post-it-notes/contact-us/about-us/

Transkript anzeigen

00:00:01:

00:00:13: Natürlich kann man auch mit großem Budget die Produkte von morgen planen.

00:00:16: Man kann Entwicklungsdienstleister engagieren und sehr viele Dinge mit sehr viel Budget machen.

00:00:20: Aber manche wollen ausgründen, das vielleicht erst mal nicht und gucken, was gibt es denn für andere Möglichkeiten, was können die Beschäftigten intern alleine schaffen, was kann man einfach gemeinsam vorantreiben.

00:00:31: sagt Innovationsberater Dr.

00:00:33: Henrik Stöckert.

00:00:34: Genau darum geht es heute.

00:00:36: Wie kann ich mit meinem kleinen Betrieb innovativ werden?

00:00:39: Wie kann ich mich innovativ aufstellen, ohne tief in die Tasche zu greifen?

00:00:44: Dafür muss ich mir als Unternehmerin Unternehmer die richtigen Fragen stellen oder lernen, die richtigen Fragen zu stellen.

00:00:51: Das gehen wir heute an.

00:00:53: und damit herzlich willkommen zum IHK Berlin.

00:00:56: Podcast Bildung X Business.

00:00:58: Mittlerweile schon Folge achtzehn.

00:01:01: Am Mikrofon Maria Zankow, hallo.

00:01:05: Vielleicht erinnern Sie sich an unsere BXB-Folge drei mit Professor Dr.

00:01:10: Irina Kumert zum Thema Innovation im Spagat.

00:01:14: Die Verbesserung der Marktposition von Unternehmen und Organisation ist grundsätzlich mal das Ziel von Innovation.

00:01:23: Und es erschließt sich uns sofort, wenn wir einen Innovations- freundliches oder zumindest ein innovationsoffenes Klima haben wollen, dass wir dafür ein bestimmtes Mindset brauchen.

00:01:36: Wenn jemand sagt, das haben wir schon immer so gemacht und das machen wir auch weiter so, dann haben es Innovationen üblicherweise schwer.

00:01:43: Von Irina Kumert haben wir gelernt, dass es ein Spagat ist, den Unternehmerinnen und Unternehmer machen müssen, wenn sie ihr Business innovativ aufstellen wollen.

00:01:52: Wir sollen

00:01:53: einerseits risikobereit sein und Risiken eingehen.

00:01:57: Andererseits sollen wir aufpassen, dass wir möglichst keine Verluste machen.

00:02:03: Das sind schon mal herausfordernde Rahmenbedingungen für Unternehmerinnen und Unternehmer.

00:02:10: Aber kommen wir zurück zum ersten O-Ton.

00:02:12: Henrik Stöckert war das, Berliner Innovationsberater von der Tom Spike GmbH und, wichtig, Speaker auf dem Festival der Berliner Wirtschaft im September, Da waren viele tolle O-Tongeberinnen und O-Tongeber, zum Beispiel auch Susanne Nickel, bekannte Expertin für Arbeit und Wandel.

00:02:34: Also

00:02:34: wenn Sie Angst haben zu fliegen, können Sie die Angst nicht überwinden, wenn Sie nicht ins Flugzeug steigen.

00:02:39: Wenn Sie Angst haben, ein Vortrag für hundert Leuten zu halten, dann werden Sie diese Angst nicht verlieren, wenn Sie den Vortrag nicht halten.

00:02:46: Berührungsängste mit Innovation, dann jetzt hier anschneiden und los geht der Spaß.

00:02:52: Erste Frage.

00:02:53: Warum will man überhaupt Innovationen?

00:02:56: Vielleicht läuft das Geschäft ja ganz gut.

00:02:59: Zwei Richtungen macht Henrik Stöckert aus.

00:03:01: Entweder möchte man das Angebotsportfolio für den Kunden besser gestalten, also bessere Produkte, bessere Services, oder man möchte intern sich das Leben erleichtern, weniger Aufwand, weniger Kosten, weniger ... Reibungsverluste.

00:03:15: Der Begriff Innovation ist nach Stöckert vielfältig und vielschichtig.

00:03:21: Das haben wir in Folge drei auch von Irina Kumert gehört.

00:03:24: Aber was ist nach meinem Verständnis immer heiß, das heißt immer Vorsprung.

00:03:28: Das heißt, wenn ich Innovation anpacke angehen möchte, dann geht es darum, das Rennen zu gewinnen.

00:03:34: Okay.

00:03:35: Ein ziemlich bekanntes, aber sehr niedliches Beispiel für Innovation kommt jetzt.

00:03:41: Es geht um die Geschichte des Post-its.

00:03:43: Haftnotizen.

00:03:44: Und die Geschichte fängt so an.

00:03:50: Der US-Chemiker Dr.

00:03:52: Spencer Silver soll Ende der nineteenhundertsechziger Jahre einen Superkleber entwickeln.

00:03:58: Im Labor entdeckt er einen Kleber, der zwar gut auf Oberflächen haftet, sich aber auch leicht wieder ablöst.

00:04:05: So gesehen ein Misserfolg.

00:04:07: Der aber zum totalen Erfolg wird.

00:04:11: Was wir hier lernen können, ist die grundsätzliche Denke dahinter, erklärt Susanne Nickel.

00:04:17: Wir stellen ganz oft die Warum-Frage.

00:04:19: Die Warum-Frage geht in die Vergangenheit.

00:04:21: Die Warum-Frage analysiert.

00:04:22: Und ich weiß, wir sind gut im Analysieren.

00:04:24: Ich bin ja auch Juristin im Herzen.

00:04:26: Also Analysieren ist wichtig.

00:04:27: Aber warum bringt keine Lösungen?

00:04:29: Wenn wir fragen, warum klebt der Kleber nicht?

00:04:35: Guck mal, vielleicht einen besseren Kleber entwickeln, vielleicht.

00:04:38: Aber es ist nicht das neue Produkt, das Post-It beispielsweise.

00:04:41: Also das heißt,

00:04:42: die besseren

00:04:43: Fragen wären.

00:04:44: Ich dachte, warum?

00:04:45: Was können wir tun?

00:04:48: Oder was können wir noch tun?

00:04:49: Welche Möglichkeiten haben wir jetzt?

00:04:51: Oder wie gelingt es uns, aus diesem schlecht klebenden Kleber doch noch was zu machen?

00:04:56: Mit den Papierstreifen könnte man zum Beispiel im Gesangbuch die Lieder für den Kirchenkor markieren.

00:05:03: Diese Lesezeichen würden dann nämlich nicht herausfallen.

00:05:06: Genau das fällt einem Kollegen von dem Kleber-Erfinder Spencer Silver ein.

00:05:11: Arthur Fry heißt dieser Kollege und damit sind beide Helden auch genannt.

00:05:15: Der Rest ist Geschichte.

00:05:17: Postets an, Monitoren in Kladden an Kühlschränken.

00:05:21: Weltweit, all überall.

00:05:25: Dass wie kann ich Produkte oder Prozesse anders machen?

00:05:28: Wie kann ich ein bestehendes Produkt vielleicht noch nutzen?

00:05:31: Das haben wir jetzt dank des Beispiels von Susanne Nickel gecheckt.

00:05:35: Das sind die Fragen, die in Richtung Innovation gehen.

00:05:38: Im Neudeutschen heißt das flexibles Mindset oder offenes Mindset oder Wachstums Mindset.

00:05:45: Das Gegenteil davon ist das fixierte Mindset.

00:05:49: Und Perfektion spielt im Team fixiertes Mindset.

00:05:53: Perfektion schafft Aggression.

00:05:55: Und

00:05:59: mit Perfektion kommt keine Innovation.

00:06:02: Das heißt, eine Fehlerkultur ist wichtig.

00:06:05: Auch mal scheitern dürfen.

00:06:07: Und da sind wir jetzt angekommen beim Begriff Kultur.

00:06:11: Den habe ich über zwei Manuskriptseiten vermieden.

00:06:13: Aber Achtung, es bleibt jetzt nicht abstrakt und auf einer abgespaceten Theorie Ebene, sondern Innovationsberater.

00:06:19: Hendrik Stöckert hilft uns da gut raus.

00:06:22: Wie kann ich meine Unternehmenskultur verändern?

00:06:26: Also es ist Kultur.

00:06:27: Das ist schon mal richtig.

00:06:28: Kultur ist Gewohnheit.

00:06:31: Das ist für mich die ganz einfache Übersetzung.

00:06:33: Jeder Organisationspsychologe würde die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, aber für mich reicht das als Annahme.

00:06:38: Eine Kultur ist eine Gewohnheit.

00:06:40: Und so können wir jetzt auch den Bogen schlagen.

00:06:43: Innovation ohne Budget, geht das?

00:06:46: Das ist unsere Ausgangsfrage, die Antwort, ja, das geht.

00:06:50: Allerdings müssen Sie ein bisschen Zeit investieren und die heimelige Gemütlichkeit alter Denkgewohnheiten verlassen.

00:06:58: Es reicht nicht das Level Innovationskultur, ich muss das übersetzen.

00:07:01: in Dinge, die ich regelmäßig im Unternehmen sehen möchte.

00:07:04: Und dann kann ich daran arbeiten, indem ich neue Gewohnheiten schaffe.

00:07:08: Weil der einzige Feind der alten Gewohnheit ist die neue Gewohnheit.

00:07:13: Zusammenfassung.

00:07:15: Es geht um nichts weniger als ihre Unternehmenskultur, an der sie zunächst mal ohne Budget schrauben können.

00:07:21: Ein guter Schlusston für Folge XVIII von Henrik Stöckert.

00:07:25: Denn wie sie systematisch neue Gewohnheiten im Betrieb schaffen können und was ihren neuen unternehmerischen Gewohnheiten sein können, darum geht es in Folge XIX des BXB-Podcasts.

00:07:37: Wir freuen uns, wenn Sie Bock haben, den auch noch zu hören.

00:07:40: Am Mikrofon stand Maria Zankow für heute.

00:07:43: Tschüss und einen schönen

00:07:44: Tag noch.

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