Innovation im KMU-Alltag verankern
Shownotes
Wie lassen sich denn Innovationsprozesse systematisieren? Vier Bausteine, die in Ihrem Betrieb Innovationsprozesse in Gang setzen helfen, stellen wir Ihnen in dieser Podcast-Folge vor. Ärmel hochkrempeln und los.
Es sprechen:
Susanne Nickel, Expertin für Arbeit und Wandel, Rechtsanwältin und Wirtschaftsmediatorin https://www.susannenickel.com/
https://de.linkedin.com/in/susannenickel-changemanagement-keynotespeaker-generation
Mit Tina Müller & Lukas Wiegmann von TLGG Consulting
https://de.linkedin.com/in/dr-tina-m%C3%BCller-70183957
https://de.linkedin.com/in/lukaswiegmann
Airbnb
Wir schreiben das Jahr 2007. San Francisco. Zwei junge Menschen – wahrscheinlich tragen sie Hoodies - pusten bei sich zuhause im Wohnzimmer fleißig Luftmatratzen auf, um drei Gästen einen Schlafplatz anzubieten. Das ist die Geburtsstunde von AirBnB. Was als innovative Idee beginnt, wird zur Erfolgsgeschichte. Mittlerweile hat das Unternehmen weltweit über fünf Mio. Gastgeberinnen und Gastgeber. Der Grund hierfür, sagt Susanne Nickel, ist die „totale Kundenorientierung“ und, dass die Gründerinnen und Gründer „nicht gefragt haben: „`Wie bauen wir ein Hotel?´ Sie haben gefragt: `Wie schaffen wir es, unsere Wohnzimmer zu vermieten und damit Kunden zu helfen, die nicht so viel Geld haben?´“. https://news.airbnb.com/de/about-us/
Transkript anzeigen
00:00:01:
00:00:11: Wie sieht Innovation eigentlich als Klamotte aus?
00:00:15: Diese Frage habe ich einmal ganz konkret gehört, müssen wir jetzt alle Hoodies tragen.
00:00:19: Das war eine Frage aus einem Wirtschaftsprüfungsunternehmen, das ich mit Innovationskultur beschäftigen wollte.
00:00:25: Und der erste Gedanke war, Wenn wir anzugetragen sind, wenn wir nicht innovativ oder sehen nicht innovativ aus, müssen wir jetzt alle mit kaputzen Pullover rumlaufen und dann wird die Welt gut.
00:00:33: Nein, leider nicht.
00:00:35: Hoodies machen nicht innovativ.
00:00:37: Wir danken aber Henrik Stöckert, Speaker auf dem Innovationsfestival der Berliner Wirtschaft für diese kleine Geschichte.
00:00:44: Aber wir müssen anders anfangen.
00:00:48: Wir schreiben das Jahr seven, San Francisco.
00:00:52: Zwei junge Menschen, wahrscheinlich tragen sie Hoodies, pusten bei sich zu Hause im Wohnzimmer fleißig Luftmatratzen auf, um drei Gästen einen Schlafplatz anzubieten.
00:01:03: Das ist die Geburtsstunde von Airbnb.
00:01:06: Was als innovative Idee beginnt, wird zu Erfolgsgeschichte.
00:01:10: Mittlerweile hat das Unternehmen weltweit über fünf Millionen Gastgeberinnen und Gastgeber.
00:01:16: Die Airbnb-Leute haben nicht gesagt als Frage, wie bauen wir ein Hotel?
00:01:23: Sondern die haben gefragt, wie schaffen wir es, unsere Wohnzimmer zu vermieten und damit Kunden zu helfen, die nicht so viel Geld haben?
00:01:29: Das war da total kundenorientiert.
00:01:35: Da ist sie wieder, Susanne Nickel, Expertin für Arbeit und Wandel, die ja schon in BXB-Podcastfolge achtzehn dabei war.
00:01:43: Recap vom Zuhören auf dem Innovationsfestival der Berliner Wirtschaft, wer seinen Betrieb, egal wie groß, innovativ aufstellen will, muss andere Fragen stellen als bisher, muss die Perspektive wechseln, neue Fragen stellen und Antworten darauf suchen.
00:01:59: Dabei kann eine innovative Idee herauskommen.
00:02:02: Stichwort Mindset, Innovationskultur, alte gewohnte Pfade verlassen.
00:02:11: Und damit herzlich willkommen zu Folge XIX des IHK Berlin Podcasts Bildung X-Business.
00:02:17: Innovation im KMUfer Ankan heißt die Folge.
00:02:21: Wir schauen uns mit der Frage im Kopf um, wie lassen sich denn Innovationsprozesse systematisieren?
00:02:27: Was für Bausteine gibt es da?
00:02:30: Vier Bausteine, die in ihrem Betrieb Innovationsprozesse in Gang setzen helfen, stellen wir Ihnen in dieser Podcastfolge vor.
00:02:40: Neue Fragen stellen, neue Antworten suchen.
00:02:44: Über die Fragen, die in Innovation münden könnten, haben wir jetzt eigentlich schon ausreichend gesprochen.
00:02:49: Aber eins fehlt noch.
00:02:51: Was ist denn sozusagen die Mutterfrage, mit der ich innovative Gedanken überhaupt mal ins Rollen bringen könnte in meinem Betrieb?
00:02:59: Lukas Wiegmann und Tina Müller von der TLGG-Konsulting kommen jetzt ins Spiel.
00:03:05: Beide waren auch auf dem Festival der Berliner Wirtschaft, und hatten einen Workshop mit genau dem Titel dieser Podcast-Folge, nämlich Innovationsprozesse im Betrieb verankern.
00:03:16: Und bei dem Workshop haben sie die teilnehmenden Unternehmerinnen und Unternehmer wie Volk getriggert.
00:03:22: Ich starte mal mit der ersten Frage.
00:03:25: Wer hat sich in den letzten Wochen über einen Unternehmen Ein Produkt oder ein Service geärgert.
00:03:32: Wo gab's irgendwo so einen kleinen Frustrationsmoment?
00:03:35: Oh, da gehen Hände hoch.
00:03:36: Da war sie sehr energisch.
00:03:39: Und wenn wir jetzt darüber nachdenken und so drüber nachstudieren, haben wir ja eigentlich auch ganz viele Impulse oder Ideen, wie man das ändern könnte.
00:03:48: Und schon sind wir in innovativen, kreativen Überlegungen.
00:03:52: Also das kann man über die Frage mal machen, was hat verärgert?
00:03:57: Man kann es auch machen über die Frage.
00:03:58: Was in der letzten Zeit richtig gut gelaufen ist?
00:04:01: Und zwar die Frage, gab es irgendeine Kundenerfahrung, die vielleicht sogar überraschend gut gelaufen
00:04:06: ist?
00:04:09: Baustein zwei Kundinnen und Kunden im Fokus haben.
00:04:14: Customer Centricity ist ein ganz wichtiger Baustein, wenn man sich im Betrieb Rahmenplöcke für Innovatives tun in die Erde rammen möchte.
00:04:23: Sagen durchweg alle Expertinnen und Experten auf dem Inno-Festival.
00:04:27: Hier stellvertretend Tina Müller von der TLGG Consulting.
00:04:31: Die
00:04:31: Endkunden entscheiden eigentlich darüber, ob eine Innovation oder ein Produkt, einfach ein Angebot, ob das funktioniert oder nicht.
00:04:41: Fliegt, ob es gekauft wird, ob es angenommen wird.
00:04:44: Und das ist die ultimative Messung, die wir uns eigentlich geben möchten.
00:04:49: Überzeugt es den Endkunden damit.
00:04:51: Okay, check.
00:04:53: Aber wie komme ich denn meinen Kundinnen und Kunden näher?
00:04:56: Wie finde ich raus, wie sie ticken, was sie wollen oder brauchen?
00:05:01: Da gibt es mehrere Möglichkeiten.
00:05:03: Das Stichwort heißt Open Innovation.
00:05:06: Lukas Wieckmann von TLGG Consulting erklärt.
00:05:09: Open
00:05:09: Innovation heißt nichts anderes, als es gibt ein Unternehmen.
00:05:12: Dieses Unternehmen möchte innovativ werden, möchte Dinge verbessern, weiß aber nicht so richtig, wie dieser nächste kleine Schritt aussehen kann.
00:05:20: Und ganz einfach, ganz konsequent, bezieht seine Kundinnen mit ein.
00:05:24: Die holen sich aktiv Feedback von dem eigenen Kundenstamm und zeigen, Könnt ihr uns mal bitte sagen, was wünscht ihr euch?
00:05:30: Denn die Kunden wissen immer am besten, was sie gerne kaufen möchten.
00:05:33: Mit Open Innovation fängt man diese Impulse ganz gezielt ein und zwar im Dialog mit der Kundin oder dem Kunden.
00:05:42: Auch Henrik Stöcker trägt in seinem Workshop an Feedback einzuholen.
00:05:46: Er gibt das Stichwort Social Listening.
00:05:49: Wo muss die Entwicklung hingehen?
00:05:50: Wo kann der Kunde noch besser zufrieden gestellt werden?
00:05:53: Und daraus machen viele Unternehmen das sogenannte Social Listening.
00:05:57: Das heißt, sie machen nicht mehr diese aktiven, sehr aufwendigen Marktbefragungen, sondern sie gucken, wie kann ich auf bestehende Quellen zugreifen und kann Reviews, Bewertungen, Feedback zu meiner Produktkategorie einsammeln und daraus lernen.
00:06:11: Social Listening ist günstiger und geht schneller als eine aufwendige Marktbefragung.
00:06:16: Und was mehrere Speaker auf dem Innovationsfestival raten, sie kommen ihren Kunden auch näher, indem sie Personas entwerfen, also einen oder mehrere typische Vertreterinnen oder Vertreter ihrer Zielgruppe.
00:06:30: Und hier bringt Lukas Wiegmann auch den Einsatz von KI ins Spiel.
00:06:34: Sie lässt sich gut nutzen, um Personas zu erstellen.
00:06:38: Das heißt, eine Möglichkeit KI einzusetzen, was wir sehr häufig schon getan haben ist, so eine Persona zu erstellen und eine kleine Custom GPT, also so eine Art mini eigene KI zu bauen, die dieser Persona sozusagen reflektiert und wiedergibt.
00:06:51: Das heißt, man hat jetzt sozusagen ein digitales Abbild seines Kunden und kann mit diesem digitalen Abbild einen stückweit neue Produkte, Dienstleistungs-Service, das mal so hin und her spielen und mal gucken.
00:07:01: Was fällt dir denn da auf?
00:07:02: Was sind denn da deine Paintpoints?
00:07:04: Was würde dir denn hier an dieser Stelle helfen in deiner Customer Experience?
00:07:08: Was wären da so Themen, wo wir nochmal genau hingucken sollten?
00:07:18: Wer im Betrieb soll sich denn jetzt den innovativen Ideen widmen?
00:07:23: Sowas braucht ja auch Zeit und mehrere Gehirne.
00:07:26: Tina Müller sagt, das ist sowohl in der agilen als auch in der nicht agilen Welt.
00:07:31: Ein
00:07:31: Projektteam, das sich mit anderen Themen beschäftigt, die nicht mit dem Tagesgeschäft unmittelbar zu tun haben.
00:07:39: Dass sich da eine Gruppe Forme, die aber nicht irgendwie zu weit weg vom Geschäft ist.
00:07:45: Dass wir da auch Rollen definieren, die klare Schnittstelle zwischen Geschäft, Kunden Sicht und den technologischen Möglichkeiten und den Projekten schafft.
00:07:57: Baustein IV, Hackathon und andere Workshopformen.
00:08:02: Baustein Nummer vier.
00:08:04: Innovative Ideen mal eben als achte Frage im wöchentlichen Team-Meeting abzuwickeln, wird nicht funktionieren.
00:08:11: Auch innovative Ideen brauchen Zeit für Ideen, Planung und Umsetzung.
00:08:15: Innovationsberater Henrik Stöckert von Tom Spike schlägt als Event eine Art Hackathon für Innovationsteam vor.
00:08:23: Ja, ursprünglich ist es eine Begrifflichkeit aus der Programmierwelt, aber das Format als solches findet Stöckert geeignet.
00:08:31: Man kann auch im Unternehmen einen kleinen Hackathon durchführen und gemeinsam diese neuen Gewohnheiten trainieren, die man gerne sehen würde in der Organisation.
00:08:40: Und was sind die Erfolgskriterien, damit so ein Innovationshackathon funktioniert?
00:08:45: Auch hier hat Henrik Stöckert als Konsultant schon viel Erfahrung gesammelt.
00:08:49: Das Ziel muss sein, ein fertiges Ergebnis zu schaffen.
00:08:52: Das Ziel muss also sein, nicht über Dinge gesprochen zu haben und rauszufinden, was man alles machen könnte, sondern man will ein erstes fertiges Ergebnis haben.
00:09:02: Und damit sind wir fast am Ende des BXB-Podcasts Folge XIX Innovationsprozesse systematisieren.
00:09:10: Nehmen Sie gerne auch mit, dass eine Innovation nicht immer das neue große Ding sein muss.
00:09:16: Sie machen den richtigen Schritt, auch wenn Sie mit der Umsetzung einer kleinen Idee anfangen.
00:09:22: Wir wissen nach dieser Folge auch, Rodis Tragen macht noch lange nicht innovativ, Auf der anderen Seite sind sie saubequem und damit stehe ich jetzt auch am Mikrofon und verabschiede mich.
00:09:32: Mein Name ist Maria Zankow.
00:09:34: Eine Folge BXB kommt noch in diesem Jahr.
00:09:37: Mit einer guten Überraschung hoffen wir bis dahin.
00:09:40: Also
00:09:40: Tschüss!
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